Plejaden

[382] Plejaden (Gr. M.), die Töchter des Atlas und der Pleïone (daher ihr Name); es sind ihrer sieben: Maja, Alcyone, Merope, Electra, Celäno, Sterope und Taygete. Sie wurden von der ungestümen Liebe des Orion sieben Jahre lange verfolgt. Hederich sagt, »dass sich Jupiter endlich solcher sieben armen Dinger erbarmt und sie für dem Orione in Sicherheit gebracht, an den Himmel versetzte, woselbst sie nunmehr das bekannte Siebengestirn auf dem Rücken des Stiers im Thierkreise sind. Indessen aber sind ihrer daselbst auch nur sechs zu sehen, weil ihrer so viel ihre Liebeshändel mit Göttern gehabt, nämlich: Maja, Electra und Taygete mit dem Jove; Alcyone und Celäno mit dem Neptuno, und Sterope mit dem Marte, wogegen sich Merope schämet und nicht will sehen lassen, weil sie allein den Sisiphum, einen sterblichen Menschen, geheirathet.« Der gute Mann hat aber Unrecht: es sind wirklich sieben Sterne 5ter und 6ter Grösse (nur einer ist 3ter Grösse, Alcyone) mit blossem Auge zu unterscheiden, nur gehört ein gutes Auge dazu; Fernröhre geben vierzig einzelne Sterne in diesem Sternhaufen. Die Römer nannten das Ganze Vergiliae, Frühlingsgestirn.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 382.
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