Abwarten

1. Abwarten, sagt der Amtmann, bis der Teufel ein Loch schlägt.


2. Abwarten, sagt der Schulmeister, bis der Teufel den Pfaffen holt.


3. Abwarten schlägt den Eilenberg.


4. Besser abwarten als übereilen. (Wend. Lausitz.)


5. Erst abwarten, sprechen die Görlitzer, dann Thee trinken. (Oberlausitz.)


6. Wâ'r et af, sächt Tacke. (Halberstadt.)


7. Wart's ab, sagt Tuckermann. (Halberstadt.)

Der Mann hatte hier ehedem ausschliesslich den Fischhandel und führte das »Wart's ab« fast immer im Munde, traf damit gar oft den Nagel auf den Kopf und ist mit diesem Sprichworte sein ganzes Leben hindurch trefflich ausgekommen. (Körte 2, 8098.)


*8. Er will abwarten, wie der Hase läuft.


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zu4.

Schwed.: Bättre att vänta, än att förhasta sig. (Strömbäck.)


9. Erst wart's ab, und dann komm' und klag', sagt Kantor Keilig. (Köthen.)

Als ein Schüler klagte, dass ein anderer ihn schlagen wolle, erhielt derselbe den obigen sprichwörtlich gewordenen Bescheid. Der Ort der amtlichen Wirksamkeit ist vom Einsender nicht bemerkt worden.


*10. Abwarten und Theetrinken.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 702.
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