Ackersmann

1. Ackersmann – Slackersmann; viel beeter is en Handwerksmann. (Westf.)

Im Lippeschen heisst der Nachsatz: Eck lobe mui den Handwerksmann. Kothmann von slackern = sich beschmuzen.


2. Der geschickteste Ackersmann macht einmal eine krumme Furche.

It.: Non è si sperto aratore, che alcuna volta non faccia un solco torto.


3. Ein Ackermann, ein Wackermann.

Lat.: Agricolam impigrum esse oportet.


4. En Ackermann – en Plackermann, ghuad aere bai en Handwiärk kan, sach de Bessenbänner (Besenbinder). (Grafschaft Mark.) – Firmenich, I, 325.


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zu3.

Dän.: Agermand skal vaere vakermand. (Prov. dan., 19.)


5. Ackersmann – Schlackersmann, eck lobe mui den Handwerksmann.Firmenich, I, 268.


6. Der Ackersmann ist das folgende Jahr reich. Kirchhofer, 361.


7. Der Ackermann muss den Acker bawen, ehe er die Frucht geniesst.Petri, II, 80; Henisch, 16, 25.


8. Der Ackersmann erwirbt's, der Kriegsmann verdirbt's.Nass. Schulblatt, XIV, 5.


9. Een Ackersmann segget (säet) sick wol gries, awwer nich wies. (Lippe.)

Er säet sich greis, aber nicht weis.


10. Ein Ackermann soll zween Pflüge haben. Oec. rur., 9, 316.

Nämlich einen zur Arbeit, den andern als Ersatz.


11. Ein Ackersmann lernt nie aus.

Dän.: Agermanden bliver aldrig viis. (Prov. dan., 19.)


12. En Ackermann, en Schlackermann, et geht nit für, wei 'n Handwerk kann.Curtze, 322, 105.


13. Es steht schlimm um den Ackersmann, der sich umdreht und sieht die Furchen.

It.: Tristo a quel bifolco, che si volta in dietro. (Aus: Guardar il solo.) (Giani, 231.)


14. Kein Ackersmann ist so gut, er macht bissweilen krumme Furchen.Lehmann, 507, 64; Simrock, 72.


15. O Ackersmann, du Klackersmann, wohl dem, der ein Handwerk kann, seggt de Bessembinne tom Bû'rn. (Jerrentowitz.) – Frischbier, II, 27.


16. Wenn de gäle Ackermann kömt, sau bringet he en foier hou mêe under 'n Swanze. Schambach, II, 659.

Das gelbe Ackermännchen oder die gelbe Bachstelze (Mola cilla flava) trifft etwas später ein als das weisse im April; und da mit diesem Monat der Frühling beginnt und das Gras zu wachsen anfängt, so sagt das Sprichwort: er bringe ein Fuder Heu unter dem Schwanze mit.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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