Bisslein

1. Ein gegessen Bisslein macht keine Freude.

Genossene Wohlthat ist bald vergessen.


2. Ein gut bisslein erweckt das äderlein.Henisch, 396.


3. Es hat offt eins an dem andern ein so guts Büssl, es solts ein Teufl dem andern ins Angesicht werffen.Sutor, 458; Henisch, 394; Körte, 632.


4. Es seind gute bisslein zu hoff, man muss aber hohe spring darnach thun.Henisch, 396.


5. Wenn man sich zu guten Bisslein gewöhnt, kommt es einem gar schwer an, wenn man zuletzt Salz und Brot essen soll.


6. Wer guter bisslein vnd trüncklein gewont ist, der schaffe es jhm in sein hauss.Henisch, 396.


7. Wie schmeckt dies Bisslein?

Lat.: Quid hoc facit ad palatum tuum? (Seybold, 485.)


8. Wo's gute Bisslein gibt, ist das Studiren aus.


*9. Er geht den guten Bisslein nach, wie der Igel einer birne.Henisch, 390.


*10. Das bisslein wird ihm sauer werden.Henisch, 394.


*11. Sich mit den besten bisslein aussmesten. Henisch, 396.


[Zusätze und Ergänzungen]

zu1.

Frz.: Morceau mangé ne fait point d'amis. (Kritzinger, 465.)


12. Gute Bisslein kosten gelt.Henisch, 396, 6; Petri, II, 366.


*13. Nit ein Bisslin.Franck, II, 47b.

Wenn alles bis auf den Grund weg ist. (S. Ueberbleiben.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 1003.
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