Blutig

1. Es geht so blutig her wie im Fladenkriege. Wurzbach II, 109.

Zwischen dem Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen und Herzog Moritz war wegen des Stifts Wurzen bei Leipzig ein Krieg ausgebrochen. Der erstere eröffnete die Feindseligkeiten damit, dass er am Palmsonntage 1542 die Stadt Wurzen besetzte. Durch Luther's und des Landgrafen Philipp von Hessen Vermittelung ward der Streit noch am Ostersonnabend beigelegt. Die Truppen hatten nichts zu thun, als Osterfladen zu vernichten. Nach andern fanden sie beim Nachhausekommen die Hausfrauen mit dem Backen von Fladen beschäftigt. Daher der Name Fladenkrieg.


[Zusätze und Ergänzungen]

*2. So blutig als vor eines Schmieds Nothstall an Sanct Steffanstag, wan er den Pferden zu Ader lässt.Simplic., I, 563.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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