Rebe

1. Auss den Reben fleusst das Leben.Lehmann, 878, 20; Simrock, 8173; Eiselein, 520.

Lat.: Ex vite vita. (Egeria, 66.)


2. Den Reben und der Geiss wird's nicht leicht zu heiss.Simrock, 8170; Körte, 4941; Birlinger, 604.


3. Die die Reben pflanzen, sind es nicht, die den Wein trinken.Altmann V, 130.


4. Die Reben erfordern einen Herrn.Simrock, 12384.


5. Die schwache Rebe gibt starken Trank.


6. Eine Reb, wenn sie in andern Boden gesetzt wird, so trägt sie jhre natürliche Frucht nicht.Lehmann, 129, 14.


[1510] 7. Es tregt offt ein gute reb ein wintertrotte. Franck, II, 56a; Gruter, I, 39; Petri, II, 301.


8. Es wird wenig aus den Reben, wenn man sie an einen Dornbusch pflanzt.


9. In Reben steckt das Leben.


10. Iner Reb und iner Geiss wird's nie z' heiss. (Luzern.)


11. Jede Rebe will ihren Pfahl, jede Henne ihren Gemahl.


12. Junge Rebe muss verdorren, kommt sie neben alten Knorren.Simrock, 8172; Eiselein, 520.


13. Man muss den Reben erbrechen, wenn man den ganzen Tag auch nicht mehr als eine Chriesikatte Laub bekommt.


14. Reben führen herein und wieder heraus.


15. Reben können den Bauer ausziehen, aber auch wieder anziehen.Körte, 4939; Simrock, 8166.


16. Reben lassen einen fallen, bis an den Rhein, aber nie ganz hinein.Simrock, 8167; Körte, 4940.

Ausspruch der Winzer in einer schlechten Weinernte.


17. Reben verfolgen das Leben.Parömiakon, 2712.

Von unmässigem Weingenuss.


18. Setzt man ein junge Reb zum alten Baum, so muss sie verdorren.Lehmann, 146, 90.


19. Sind die Reben Sanct Georg (23. April, auch Sanct Markus, 25. April) noch blind, so soll sich freu'n Mann, Weib und Kind.Boebel, 21.


20. Wenn die Reben weinen, so steckt noch Kälte dahinter.


21. Wenn man die Reben nicht beschneidet, so wird ein Wald daraus.Parömiakon, 2108.


22. Wenn's in Reben hinterschlägt, so hinterschlägt's auch in der Trotte.


23. Wie die Reben, so der Wein.

It.: Tal riesce il vino qual è la vite. (Pazzaglia, 410, 13.)


24. Wo die reben nicht beschnitten worden, da macht mann keinen Herbst.Lehmann, 306, 27.


*25. Jo frîli häm mer au Räbe, aber d' Grossmueter trinkt de Wii.Sutermeister, 21.


*26. Jo frîli häm mer a Räbe, aber e Rossbär voll Güeter und e Leiterwage voll Schulde.Sutermeister, 21.

*27. Mönchaltorfer Rebe. (S. Kropf 31.) – Sutermeister, 51.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1510-1511.
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