1. Die Stockfische wachsen nicht auf den Bäumen.
2. Ein Stockfisch (von Menschen) frisst den andern.
3. Ein Stockfisch kommt aus Amerika und bleibt ein Stockfisch.
[872] 4. Ein Stockfisch, vnnd Nussbawm vnd ein bös (Gottloss) weib wollen geplewet seyn. – Mathesy, 164a.
5. Stockfisch, Esel, Weiber, Nuss man zum Guten schlagen muss. – Gaal, 1476.
Weiber, die man zum Guten schlagen muss, thun dessen gewiss nicht viel.
It.: Rendon più frutti asini e novi a chi ver loro ha le mani più atrovi. (Gaal, 1476.)
6. Stockfisch können's nicht lernen verstehen, biss sie auff marck vnnd bein geklopfft werden; darnach seind sie im Schmaltz gut zu niessen. – Lehmann, 815, 35.
7. Stockfisch will geklopft sein.
8. Stockfische regieren die Welt.
Holl.: Ik hoor aan zeu zeggen wel, dat do wereld voel van kabeljaauwsch hoofden geregeerd wordt. (Harrebomée, I, 373a.)
9. Wenn man den Stockfisch nicht klopft, ist er nichts nutz.
Lat.: Phryx plagis emendatur.
*10. Die Stockfisch wachsen nit auf jedem Baum. – Sutor, 613.
*11. Du Stockfisch!
Schon im 16. Jahrhundert Schimpfwort, wie Fischart's Geschichtklitterung beweist. »Es werden Büffelsköpf, Stockfisch, Schaf und feige Tröpf auss Thieren, so grausam und herzhaft, wenn u.s.w.« (Köhler, 248.)
*12. Einen guten Stockfisch machen.
*13. Einen Stockfisch zum Stammvater haben.
*14. Elk (jeder) wat van de Stockfisch. (Ostfries.) – Bueren, 455; Eichwald, 129; Frommann, IV, 287, 428; Kern, 950.
*15. Er hält Stockfische für Forellen.
*16. Er ist ein Stockfisch.
*17. Er ist wie ein Stockfisch, dem gilt es gleich, ob man ihn klopfft oder in Rosenwasser einweicht. – Der keusche Joseph, 671.
*18. Er sehnt sich nach Stockfischen.
Sein Betragen ist derart, dass es strenge Behandlung zur Folge haben wird. Er ringt nach, hat Appetit auf Prügel. In ähnlicher Weise sagen die Holländer: Gij zelt ijzer en stokvisch eten. Und mit einem andern Wortspiel auf die holländische Stadt Steenwijk drohend: Men zal u tot Steenwijk zenden. (Harrebomée, II, 303b.)
*19. Es ist ein Stockfisch, lässt sich aber nicht klopfen. – Simrock, 9919.
*20. Mer send Stockfêsch. (Köln.)
*21. Stockfisch mit Fûstbotter1, hest du 't prövt? Wo nig, so will'k di 't geven. (Holst.) – Schütze, IV, 203.
1) Stockschläge und Maulschellen.
*22. Stockfisch ohne Butter ist ein schlechtes Futter.
Holl.: Het is stokvisch zonder boter. (Harrebomée, II, 309b.)
*23. Stockfisch will gebleuet sein.
»Ein Stockfisch wird auch nimmer gut, den man weidlich plewen thut.« (Grimm, Wb., II, 112.) »Du ungehirnter blauens (d.i. bläuens-)würdiger Stockfisch, hastu nicht so viel Verstand, womit du begreifen kannst u.s.w.« (Köhler, 91, 13.)
Holl.: Met veel slagens wordt de stok-visch murwer. (Bohn I, 334.)
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