Bècken, das

[776] Das Bècken, des -s, plur. ut nom. sing. 1) Ein flaches Gefäß, welches breiter, als tief ist, und dessen Vertiefung gemeiniglich eine halb runde Gestalt hat. Daher das Handbecken, Fußbecken, Barbierbecken, Kammerbecken u.s.f. 2) Eine jede Vertiefung des Erdbodens, besonders, wenn sie zu einem Wasserbehältnisse dienet. 3) In der Anatomie, der unterste Theil im Schmerbauche, wo das Hüftbein, das heilige Bein und das Darm- oder Schambein bey ihrer Vereinigung eine Höhle bilden, in welcher die Blase, der Mastdarm und bey dem weiblichen Geschlechte die Bärmutter liegen. 4) Eine Art der Gienmuscheln oder Chamen, welche einem Becken nicht unähnlich ist, und auch der Pferdefuß genannt wird; Lavacrum, Hippopos.

Anm. Becken, bey dem Ottfried Bekin, Dän. und Nieders. Becken, in dem mittlern Lateine Bachinus, Bacinus, Bacca, Ital. Bacino, Bacile, Franz. Bassin, kommt gleichfalls von Bak, ein hohles Gefäß her, daher man es ehedem auch Bäcken schrieb. Ehedem wurde es auch von einem Trinkgeschirre gebraucht, wofür jetzt Becher üblich ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 776.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: