Bader, der

[690] Der Bader, des -s, plur. ut nom. sing. dessen Gattinn die Baderinn, plur. die -en, der die Erlaubniß hat, eine Badestube für andere um Geld zu halten, und vom Baden und Schröpfen Profession macht. Ingleichen ein Wundarzt, der auch Baden und Schröpfen gelernet hat, zum Unterschiede eines Wundarztes, der dabey nur barbieren kann.

Anm. Obgleich das Baden in dem halben Deutschlande gänzlich abgekommen ist, so ist doch die Benennung der Bader geblieben. Im Gemeinen Leben pflegt man sie oft mit den Barbierern zu verwechseln, ob sie gleich sich sorgfältig von ihnen unterscheiden. S. Zinkens Manufactur- und Handwerks-Lexicon v. Bader. Eine ihrer vornehmsten Verrichtungen ist noch das Schröpfen, die übrigen Beschäftigungen haben sie mit den Barbierern gemein. Ehedem hieß Bader, was jetzt ein Badegast heißt, d.i. einer der gebadet wird; der Bader aber hieß Bademeister, Stübner, Stubrer, (S. Badestube) und im Nieders. Badstäver, Stöver.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 690.
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