Aachner Bäder

[4] Aachner Bäder. Diese segensreichen warmen Heilquellen, welchen die Stadt Aachen ihren Namen verdankt, waren ohne Zweifel schon den Römern bekannt, da man häufig Trümmer römischer Bäder ausgegraben hat. Sie nehmen unter den Schwefelbädern unstreitig den ersten Rang ein, das Wasser besitzt einen laugenhaften, salzig-schwefligen Geschmack und einen Schwefelgeruch, frisch geschöpft ist dasselbe klar und farblos, der Luft aber längere Zeit ausgesetzt, wird es trübe, geschmack- und geruchlos; man badet und trinkt. Die Badehäuser enthalten elegante und bequeme Wohnungen für die Fremden, die Badegemächer sind mit 4–5 Fuß tiefen Bädern von Stein und die anstoßenden Zimmer mit Betten und Kaminen versehen. Die Wirkung dieser Schwefelquellen ist groß und besonders wichtig bei Gicht, Rheumatismus, Hautkrankheiten, Lähmungen etc. Das Wasser hat wirklich seifenähnliche Eigenschaften, so daß die Einwohner ihre Leinenzeuge ohne Seife darin rein waschen. – In der Nähe von Aachen liegt Burtscheid, dessen warme Quellen sehr geschätzt werden. Schwache Personen, die oft die Aachner Quellen nicht vertragen können, halten sich länger in diesem Bade auf, weil das Wasser weniger angreift.

D.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 1. Leipzig 1834, S. 4.
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