Dieterich (1)

[1495] 1. Dieterich, Gen. Dietrichs, ein eigenthümlicher Mannsnahme, welcher zu dem alten Worte Thiod, Deod, gehöret, welches unter andern auch Volk bedeutete, in diesem Nahmen aber eine andere Bedeutung zu haben scheinet; S. Deutsch. Frisch glaubt, daß die zwey letzten Sylben bloß die männlichen Endungen er und ich sind, welche nach und nach an das Wort Diet angehänget worden, so daß erst Dieter und hernach Dieterich daraus geworden. Allein es scheinet vielmehr dieser Zusatz das Wort Reich, ein Regierer, zu seyn denn in der alten Fränkischen Mundart bedeutet Tioderik wirklich einen Regierer des Volks. Von den alten Formen und Verkürzungen dieses Wortes hat Frisch eine große Menge gesammelt. Im Nieders. lautet dieser Nahme Dierk, und im Latein. Theodoricus.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1495.
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