Mörtel, der

[292] Der Mörtel, des -s plur. doch nur von mehrern Arten, ut nom. sing. bey den Maurern, der mit klein zerstoßenen Steinen oder groben Sande vermischte Kalk, so wie derselbe zum Mauern gebraucht wird; die Speise, in Österreich das Mälter. Mit Mörtel mauern. Mit Mörtel bewerfen.

Anm. Im Lat. Mortarium, Franz. Mortier, Engl. Mortar, Morter, Holländ. Morter. Es stammet mit dem vorigen Worte gleichfalls von dem Zeitworte mursen, Nieders. murten, Lat. mortare, zermalmen, her, so fern man sich anfänglich anstatt des Sandes zermalmeter Steine zur Vermischung mit dem Kalke bedienete, wie in Italien noch jetzt geschiehet. Im Nieders. bedeutet Murt alles was klein zerrieben ist; Grut und Murth. Im Ital. und mittlern Lat. heißt der Mörtel Multa, von mahlen, molere, um eben der gedachten Zermalmung willen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 292.
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