Meistersänger, der

[169] Der Meistersänger, oder Meistersinger, des -s, plur. ut nom. sing. eine alte Art zunftmäßig eingerichteter Dichter oder vielmehr Reimer, welche wie andere Handwerker Meister und Lehrlinge unter sich haben, und noch in Nürnberg, Straßburg und einigen andern Oberdeutschen Städten zünftig sind. Sie stammen von den ehemahligen Dichtern des Schwäbischen Zeitalters oder den so genannten Minnesingern ab, und singen ihre Meistergesänge oder Meisterlieder in ihren Zechen und Singeschulen, oder feyerlichen Versammlungen, nach gewissen angenommenen Meistertönen her.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 169.
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