Petersilie, die

[696] Die Petersīlie, (fünfsylbig,) im gemeinen Leben Petersilje, plur. inus. eine Pflanze, deren weiße eßbare Wurzel einen angenehmen, süßlichen und gelinde gewürzhaften Geschmack hat; Apium Petroselinum L. im Oberd. Peterlein, Peterle, Peterling, im Niedersächs. nur Silk, im mittlern Lat. Petrisellum, im Französ. Persil, im Engl. Parsly, im Ital. Petroselino und verderbt Perasemelo, im Böhm. Petrzel, welche alle aus dem Latein. Petroselinum entlehnet sind, welchen dieses Gewächs schon bey dem Plinius führet. Im Deutschen wird es auch Garteneppich genannt. Es ist auf der Insel Sardinien einheimisch, von da es in unsere Gärten gebracht worden. Daher Petersilienwurzel, Petersiliensamen, Petersilienkraut, Petersilienfleisch, mit dem Kraute oder den Wurzeln der Petersilie gekochtes Fleisch, im Oberdeutschen Peterleinsfleisch u.s.f. Eine Art, welche bey uns an den Quellen wild wächset, und von welcher die Selleri eine veredelte Abart ist, wird wegen ihres starken Geruches auch stark riechende Petersilie, ingleichen Wasserpetersilie genannt; Apium graveolens L. welchen letztern Nahmen bey einigen auch der Wassereppich, Sium latifolium L. bekommt. Die Bergpetersilie ist eine Art des Vogelnestes, Athamanta Oreoselinum L. In einigen Gegenden heißt auch die Gleiße, Aethusa L. wilde Petersilie, Hundspetersilie und Petersilienschierling; so wie die Pastinake im Oberd. auch Wälsche Petersilie genannt wird. Von der letzten Hälfte des Wortes, S. Silge.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 696.
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