Pottasche, die

[818] Die Póttásche, plur. inus. ein weißes, gemeiniglich bläuliches, calcinirtes alkalisches Salz, welches aus gemeiner Holz- oder Pflanzenasche ausgelauget wird. Die gemeinste wird aus der Asche des verbrannten Eichenholzes bereitet. Daher der Pottaschensieder, der ein Geschäft daraus macht, sie zu bereiten. Den Nahmen hat sie von dem Nieders. Pott, ein Topf, ein eiserner Grapen, weil man die Lauge, woraus dieses Salz bereitet wird, in solchen Grapen oder Kesseln abrauchen läßt, daher sie bey einigen auch Kesselasche heißt. In andern Gegenden kennet man sie unter dem Nahmen Floß. Die Drusenasche ist ein solches aus den getrockneten Weinhesen ausgelaugtes Salz, welches, weil es häufig von den Waidfärbern gebraucht wird, auch Waidasche oder Weidasche, Franz. Vedasse, heißt. Im Lat. nennet man die Pottasche Cinis clavatus und clavellatus, weil sie anfänglich, wie man will, aus den Dauben alter Weinfässer verfertigt wurde, ob sich gleich Clavus und Clavella in der Bedeutung einer Faßdaube noch nicht haben wollen finden lassen. Wachter leitete die erste Hälfte des Deutschen Nahmens, aber höchst gezwungen und unwahrscheinlich, von Daube her, und glaubte, daß vermittelst einer Versetzung der Sylben daraus Pott entstanden seyn. Franz. heißt sie Cendre gravelee.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 818.
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