Schleim, der

[1520] Der Schleim, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e, eine zähe, leimige und schlüpfrige Feuchtigkeit, welche sich im Wasser ganz auflöset. Gummi-Schleim, zu einem solchen Schleime aufgelösetes Gummi, Gerstenschleim, Haferschleim u.s.f. Aus den meisten Arten des Samens läßt sich ein solcher Schleim ziehen. Zäher Schleim auf der Brust.

Anm. Bey dem Ottfried Sloum, im Nieders. Sliem, im Angels. und Engl. Slime, im Schwed. Slem, welche aber auch Schlamm, dicke Hefen, bedeutet, im Böhm. Ssleim, im Pohln. Slina. Die zähe, glatte und schlüpfrige Beschaffenheit ist der Grund der Benennung, daher theils ohne Zischlaut, theils mit andern Endlauten, Leim, Kley, eine fette Erde, Schleihe, schleichen, schliefen u.s.f. zu dessen Verwandtschaft gehören. Das Intensivum davon ist Schlamm, bey welchem doch wegen des kurzen Vocales und verdoppelten m der Begriff der Schlüpfrigkeit sich verlieret.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1520.
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