Schleim

[842] Schleim (Mucus), die dickflüssige, klebrige, farblose, in der Regel alkalisch reagierende Masse, die normalerweise als dünne Schicht die Oberfläche aller Schleimhäute überzieht und schlüpfrig erhält. Der S. enthält 4–6 Proz. feste Bestandteile, das übrige ist Wasser. Hauptbestandteil ist der Schleimstoff (Mucin), der dem S. die Klebrigkeit verleiht. S. enthält die mikroskopischen Schleimkörperchen, runde Zellen vom Aussehen der farblosen Blutkörperchen und der Eiterkörperchen. Im normalen S. sind sie relativ sparsam vorhanden; beim Katarrh der Scheimhäute nehmen sie aber so stark zu, daß sie dem S. ein gelbliches, eiterartiges Aussehen erteilen. Die Quelle der Schleimabsonderung sind in der Hauptsache die Schleimdrüsen, doch trägt auch die freie Schleimhautoberfläche dazu bei. Das Mucin ist das Produkt einer chemischen Umwandlung (Schleimmetamorphose), der die Zellen der Schleimdrüsen und gewisse Epithelzellen der Schleimhautoberfläche unterliegen. Dem S. ähnlich ist die Synovia der Gelenkhöhlen, der Schleimbeutel und der Sehnenscheiden.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 842.
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