Schmid, der

[1571] Der Schmid, des -s, plur. die Schmīede, Fämin. die Schmiedinn, fast noch häufiger aber, wenn es bloß die Gattinn bezeichnen soll, des Schmids Frau, ein Handwerker oder Künstler, welcher das Metall vermittelst des Hammers bearbeitet, wohin denn der Ankerschmid, Huf- oder Grobschmid, Blechschmid, Büchsenschmid, Hammerschmid, Messerschmid, Nagelschmid, Waffenschmid, Kupferschmid, Goldschmid, u.s.f. gehören. In engerer Bedeutung verstehet man unter Schmid schlechthin allemahl den Huf- oder Grobschmid, welcher die gewöhnlichen groben Arbeiten aus Eisen vermittelst des Hammers und Feuers verfertiget.

[1571] Anm. Im Schwabensp. Smit, im Nieders. Smid, im Engl. und Angels. Smith, im Schwed. Smed. Es stehet für Schmieder, welche Form es eheden noch im Schwedischen hatte. Siehe Schmieden. In weiterm Verstande wurde es ehedem auch, wenigstens in einigen mit der Deutschen verwandten Sprachen, von einem jeden Künstler gebraucht. So war im Schwedischen ehedem Husa Smed ein Baumeister, Skipa Smed ein Schiffsbauer, Vefsmed ein Weber, Murasmed ein Mäurer, Liodsmider ein Dichter u.s.f. Ja noch im Deutschen sagt man, obgleich im verächtlichen Verstande, ein Reimschmid. Im mittlern Lateine kommen schon im 8ten Jahrhunderte beym Pez Cultores feu Fabri apum vor. Da das i in diesem Worte, so lange es einsylbig bleibt, im Hochdeutschen geschärft ist, so schreibt man es alsdann auch billig Schmid, Schmids; in der Verlängerung wird es gedehnt, und bekommt alsdann auch ein ie, die Schmiede, Schmiedinn. Die Niederdeutschen verlängern es auch in der zweyten und dritten Endung des Singulars, des Schmiedes, (Nieders. Smedes,) dem Schmiede, welche Form aber im Hochdeutschen ungewöhnlich ist. In der Deutschen Bibel wird es Schmiedt geschrieben, welches die rauhe Oberdeutsche Aussprache begünstiget, wo es zweysylbig Schmi -ed lautet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1571-1572.
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