Der Sagobaum

[32] Der Sagobaum (Sagopalme). Dieser auf den Ostindischen Inseln, namentlich den Molukken, einheimische Baum wächst auf 30, 40 bis 50 Fuß hoch, wird so dick, daß ihn kaum ein Mann umfassen kann und hat sehr lange und breite Blätter (mit denen man in Indien die Häuser bedeckt) aber gar keine Aeste. Unter seiner zwei Querfinger dicken Rinde ist ein sehr zartes und weiches Mark befindlich, welches, zu einem körnigen Mehl zubereitet, den bekannten Sago (auch Sagu genannt) liefert. Auch den Indianern dient diese gesunde Speise zu einem guten Nahrungsmittel, indem sie Brote davon backen, die sich mehrere Jahre aufbewahren lassen. Wir Europäer erhalten den Sago in Körnern; und erst zu Anfange des vorigen Jahrhunderts – ungefähr 1729 – wurde dieses so gesunde, so reichlich und mit so weniger Mühe zu gewinnende Nahrungsmittel in England, späterhin in Frankreich und seit 1744 auch in Deutschland bekannt.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 5. Amsterdam 1809, S. 32.
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