Die Jesuscompagnie

[268] Die Jesuscompagnie; so wurde eine Gesellschaft von Fanatikern und heimlichen Royalisten genannt, welche sich im Sommer des Jahrs 1795 um die nehmliche Zeit, da die Emigranten auf Quiberon landeten, im südlichen Frankreich gebildet und zu Lyon ihren Hauptsitz aufgeschlagen hatte. In Paris war damahls eine ähnliche Verbindung entstanden, welche den Namen der Sonnengesellschaft führte. Beide kündigten die Bekämpfung des Terrorismus als den Hauptzweck ihrer Vereinigung an, und begingen deßwegen gegen die ehemahligen Anhänger dieses Systems, unter dem Vorwande der Rache, blutige Grausamkeiten; eigentlich war aber die Wiedereinführung des Königthums ihre Hauptabsicht. Sie standen mit den Contrerevolutionairs in Verbindung, und eine zahlreiche Menge von zurückgekehrten Adelichen und Priestern befand sich in ihrer Mitte. So [268] wie aber überhaupt den Emigrirten noch nie die Ausführung eines Plans geglückt ist, so scheiterten auch die Absichten dieser Gesellschaften. Beide wurden durch die Wachsamkeit der constituirten Auctoritäten zerstreut, und die Emigrirten entweder verhaftet oder über die Gränze gebracht.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 2. Amsterdam 1809, S. 268-269.
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