Die Mandschu oder Mantschu

[51] Die Mandschu oder Mantschu, ein kriegerisches, rohes und weit ausgebreitetes Volk, die den ganzen südöstlichen Theil der Asiatischen Tartarei besitzen. Sie eroberten in der Mitte des 17. Jahrhunderts China, brachten die Religion des Dalai Lama, der sie zugethan waren, dahin; und noch jetzt wird dieser Staat durch Kaiser aus ihrem Hause regiert, unter denen sich besonders der von den Missionarien beinahe angebetete Kanghi, der vortrefflichste und gelehrteste aller Chinesischen Regenten, in der letzten Hälfte des vorigen Jahrhunderts auszeichnete. Sie [51] nahmen ganz die Sitten der Ueberwundenen an, bedrückten dieselben nicht im geringsten, regierten vortrefflich, und machten China, da sie es mit ihren alten Besitzungen verbanden, zu dem blühendsten und größten Asiatischen Staate. Vergl. China.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 3. Amsterdam 1809, S. 51-52.
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