Ulrich von Hutten

[223] Ulrich von Hutten, ein Deutscher Edelmann, welcher 1488 zu Steckelberg, einem Schlosse in Frauken, geboren wurde. Schon frühzeitig zeigte er viel Liebe zu den Wissenschaften, aber desto mehr Abneigung zu der Jurisprudenz, welche ihn sein Vater auf der Universität zu Pavia zu erlernen zwang. Er wendete sich bald darauf wieder zu den schönen Wissenschaften und trat mit den vorzüglichsten Gelehrten der damahligen Zeit, besonders mit dem Erasmus von Rotterdam, in Verbindung. Pfaffen und Mönche waren seine erklärten Feinde, weil sie die alte Finsterniß schützten, der Hutten aus allen Kräften entgegen arbeitete, und deßwegen zu den Wiederherstellern der Wissenschaften in Deutschland gerechnet zu werden verdient. Er bekannte sich einige Jahre vor seinem Tode zu der Lutherischen Religion, zeigte sich in dem Kriege des Schwäbischen Bundes, mit dem Herzog Ulrich von Würtemberg, als einen tapfern Heerführer, und starb 1523. Die Güte seines moralischen Charakters ist von Vielen bezweifelt worden.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 2. Amsterdam 1809, S. 223.
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