Der Göpel

[398] Der Göpel (Bergbau): so wird eine gewisse Maschine genannt, womit große Lasten Erz und taubes Gestein aus tiefen Schächten gezogen werden. Sie bestehet aus einem großen Wellbaum oder Spindel mit einem hölzernen Korbe oder großem Drilling von 2 Scheiben mit am Rande eingesetzten Hölzern, auf welchem ein starkes getheertes Seil von Hanf, oder eine eiserne Kette gewickelt ist, die sich auf- und abwickeln läßt, mit dem einen Ende in die Grube hinein-und mit dem andern herausgehet. Mit den Seilenden sind hölzerne Kasten, oder Tonnen, stark mit Eisen beschlagen, durch Quenzelketten verbunden, und mit einer Vorrichtung versehen, welche solche an der im Treibe-Schachte angebrachten Leitung auf und nieder bewegen läßt. Wird der horizontalliegende Wellbaum mit dem Korbe durch Wasser mittelst des am ersten befindlichen Wasserrades, das nach entgegengesetzten Seiten umgetrieben werden kann, in Bewegung gesetzt, so ist es ein Wassergöpel; [398] befindet sich am senkrechtstehenden Wellbaum ein verhältnißmäßig langer Arm oder Schwengel mit einer beweglichen Deichsel versehen, an welchen Pferde gespannt werden können, so nennet man diese Maschine einen Pferdegöpel. Von letzterer Art sind die gewöhnlichsten; erstere Art kann nur bei Grubengebäuden angelegt werden, wo Aufschlage-Wasser schon vorhanden sind, oder doch herbeigeleitet werden können.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 398-399.
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