Franz Ambrosius Didot

[290] Franz Ambrosius Didot, geb. 1730 zu Paris, einer von denjenigen, welche sich um die Buchdruckerkunst sehr große Verdienste erworben haben. Selbst der Sohn eines geschickten und kenntnißvollen Buchdruckers, erhielt er von diesem alle Liebe und Enthusiasmus für seine Kunst. Bei näherer Betrachtung eines der Baskervilleschen Meisterstücke entstand bei [290] ihm der Vorsatz, wo möglich, noch den englischen Künstler zu übertreffen. Die Verbesserung der französischen Lettern, aber auch die Berpollkommnung des Papiers war sein Hauptaugenmerk, und besonders war dies der Fall mit dem Velinpapier, auf welches er schon 1781 drucken konnte; auch legte er eine schöne Papierfabrik an. Er verbesserte die Stege, erfand den Typometer, vervollkomnete den Mechanismus der Pressen etc. Uebrigens sind seine schönen Ausgaben, auch die, welche er auf Befehl Ludwigs XVI. für den Dauphin (in usum Delphini) machte, hinlänglich bekannt. Er starb als guter Vater, und überhaupt als treflicher Mensch, am 11. Juli 1804. Zwei Söhne, Peter und Firmin, erzog er ganz für die Kunst, und sie sind die berühmtesten Buchdrucker Frankreichs geworden.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 290-291.
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