Aubry

[140] Aubry (der Hund des) oder »Der Wald bei Bondy« ist der Titel eines Dramas, welches in der neuern Zeit dadurch eine gewisse Celebrität erlangt hat, daß darin ein Hund als Mitspielender auftrat. Die Sage, welche diesem Stücke zum Grunde liegt, ist folgende. Aubry von Montdidier, ein franz. Ritter, welcher zu Anfange des 14. Jahrh. lebte, der Günstling König Karl V., ermordet aus ehrgeiziger Eifersucht seinen Waffengefährten Richard de Macaire. Der Hund des Unglücklichen, der einzige Zeuge der That, wird der Verräther des Mörders, indem er unversöhnlich ihn anfällt, wo er ihn nur erblickt. A. wird festgenommen; doch da er hartnäckig leugnet, muß er einen Gotteskampf mit dem Hunde eingehen und unterliegt, obgleich mit einer gewaltigen Keule bewaffnet, der Wuth und List desselben.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 140.
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