Contrast

[467] Contrast heißt der durch die gleichzeitige oder unmittelbar aufeinander folgende Erscheinung voneinander abstechender Dinge auf das Auffassungsvermögen hervorgebrachte Eindruck, wie ihn z.B. ein Leichenzug und eine ihn begleitende fröhliche Musik erregen würde. In den Künsten werden Contraste allgemein angewendet, um den Eindruck eines Kunstwerks zu erhöhen und der Maler ordnet mit steter Rücksicht darauf Licht, Schatten und Farbenwechsel seiner Gemälde, der Bildhauer die Stellung seiner Figuren, der Tonsetzer den Wechsel des Zeitmaßes, der starken und schwachen Töne seiner Composition, der dramatische Dichter wählt darnach die nebeneinander zu stellenden Charaktere u.s.w. Dabei muß jedoch das Absichtliche einer solchen Anlage möglichst wenig hervortreten und der Contrast selbst überhaupt naturgemäß erscheinen, soll anders der gewünschte Eindruck nicht verfehlt werden.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 467.
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