Husaren

[428] Husaren sind eine gegenwärtig in den meisten Armeen eingeführte Art leichter Reiterei, welche ursprünglich dem ungar. Heere eigenthümlich war. Bei seiner Thronbesteigung 1458 nämlich befahl der ungar. König Matthias I., die Prälaten und Edelleute mit ihren Reitern sollten sich stellen und von 20 Häusern solle immer ein Mann gestellt werden. Die so zusammengebrachten Soldaten hießen nun Husaren oder Huszaren, denn in der ungar. Sprache bedeutet »husz« zwanzig und »ar« Sold. Die auszeichnende Tracht der Husaren ist eine kurze, mit Pelz und Schnuren besetzte Jacke, der Pelz genannt, und unter dieser noch eine zweite, ebenfalls reich mit Schnuren besetzte Jacke, der Dollman. Der Pelz wird im Sommer ausgezogen und an einer Schnur hangend über der linken Schulter getragen. Neben dem krummen Säbel hat der Husar eine lederne Säbeltasche hängen, welche ihm die übrigens seinem Anzuge gänzlich fehlenden Taschen ersetzt. Pistolen und zuweilen noch ein Karabiner vervollständigen seine Bewaffnung. Gegenwärtig tragen die Husaren Czacko's und in den meisten Armeen lange, über die Stiefeln gehende Reitbeinkleider; früher dagegen hatten sie eigne hohe und spitzige Husarenmützen, an denen ein Flügel abgeknöpft werden konnte, der herabhängend Kopf und Nacken gegen Säbelhiebe deckte, sowie enge Hosen und enge ungar. Überziehstiefeln.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 428.
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