Manzoni

[48] Manzōni (Alessandro), geb. 1784 zu Mailand, gehört zu den ausgezeichnetsten unter den lebenden ital. Dichtern und wurde in Deutschland vorzüglich durch Göthe's rühmende Beurtheilung seines 1823 erschienenen Trauerspiels: »L'Adelchi« bekannt, das ins Deutsche von Streckfuß übersetzt worden ist. Allgemeine Theilnahme erwarb ihm der 1827 erschienene ausgezeichnete Roman: »I promessi sposi«, »Die Verlobten«, der von Leßmann (3 Bde., Berl. 1827–28) und von Bülow (Lpz. 1827, 2. verbesserte Aufl., 2 Bde., 1837) übertragen wurde und in dem er mit der Geschichte des Seidenwebers Renzo vom Comersee das Leben der lombard. Landleute im 17. Jahrh. schildert. In Italien hatte M. schon als Jüngling durch die Art, wie er den Tod seines Pflegevaters besang, große Erwartungen erregt und seine folgenden Werke haben diese gerechtfertigt; in späterer Zeit scheint aber die eifrige Beschäftigung mit den Angelegenheiten der röm. Kirche ihn der dichterischen Thätigkeit entfremdet zu haben.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 48.
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