Pönitenz

[534] Pönitenz, eigentlich Reue, nennt der Sprachgebrauch der katholischen Kirche die Strafe oder Buße (s.d.), welche der Priester dem Beichtkinde zur Genugthuung für begangene Vergehen auferlegt, z.B. Wachen, Fasten, Walfahrten u.s.w. Die Strafen für kirchliche Vergehen bestimmen die Pönitenzbücher, die auch die Ceremonien, sowie die Gebete beim Sündenbekenntnisse und Sündenerlaß lehren. – Pönitenzpfarre heißt eine Pfarrstelle mit sehr geringen Einkünften, in einer abgelegenen rauhen oder ungesunden Gegend, oder mit andern Unannehmlichkeiten verknüpft, deren Verwaltung besser angestellt gewesenen Pfarrern zur Strafe für leichte Vergehen übertragen wird.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 534.
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