Taubmann

[372] Taubmann (Friedr.), ein ausgezeichneter Gelehrter, der durch seinen schlagenden Witz in den durchaus falschen Ruf eines Lustigmachers an dem kurfürstl. sächs. Hofe gekommen ist. Er war 1565 zu Wonsees bei Baireuth geboren und wurde nach eben nur zurückgelegten Universitätsstudien zum Professor der Dichtkunst an der Universität zu Wittenberg und zum Hofpoeten ernannt. Er hielt sich allerdings viel am Hofe auf und erfreute durch seinen Witz und seine Gabe, mit großer Gewandtheit Verse zu machen, vergaß jedoch nie seine Würde und gab sich nie zum Spaßmacher oder Hofnarren her. Als Gelehrter war er eifrig bemüht, für ein gründliches Sprachstudium, als die Grundlage aller Gelehrsamkeit, zu wirken. Er gab namentlich den Plautus und Virgil heraus und zeigte sich in diesen Werken als ausgezeichnet gründlicher Sprachkenner. Er starb 1613. Vergl. Ebert's »Leben und Verdienste T.'s« (Eisenb. 1814), und Örtel's »Taubmanniana« (Münch. 1831).

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 372.
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