Unterbinden

[531] Unterbinden oder eine Ligatur anlegen heißt es, wenn der Wundarzt ein Blutgefäß mittels eines darum gelegten Fadens so zusammenschnürt, daß der Blutumlauf darin unterbrochen, und ist oder wird das Gefäß unterhalb der Ligatur verletzt, kein Bluterguß aus demselben mehr stattfinden kann. Diese Operation dient also dazu, Blutungen zu hemmen oder denselben z.B. bei einer zu machenden Amputation (s.d.) vorzubeugen. Auch werden Warzen, fleischige Auswüchse, Polypen dadurch beseitigt, daß man eine Ligatur um dieselben legt, die allmälig fester zusammengezogen wird, um dergleichen Auswüchsen den Nahrungssaft abzuschneiden, wodurch sie zuletzt vertrocknen und von selbst abfallen.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 531.
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