Verblutung

[571] Verblutung wird der tödtliche Ausgang einer äußern oder innern Blutung genannt, welcher eintritt, wenn die Stillung des Blutflusses nicht möglich ist oder zu spät oder gar nicht versucht wird, sodaß der Verlust an Blut so groß wird, daß das Leben nicht mehr dabei bestehen kann. Daß eine Blutung in Verblutung übergehe, läßt sich an folgenden Erscheinungen erkennen. Der Blutende bekommt ein bleiches, verfallenes, die nahende Todesgefahr verkündendes Ansehen, einen matten, mehr und mehr erlöschenden Blick, eine spitze Nase, blasse oder selbst bläulich sich färbende Lippen, einen kleiner und kleiner werdenden, endlich aussetzenden Puls, er klagt über Frostgefühl und wird wirklich, zuerst an den Gliedmaßen, dann an der ganzen Oberfläche des Körpers kalt. Er hat Flimmern und Verdunkelung vor den Augen, Schwindel und allerlei Sinnestäuschungen, beginnt zu gähnen und zu seufzen, fällt aus einer Ohnmacht in die andere, und stirbt unter Convulsionen oder während einer Ohnmacht unter leisen Zuckungen.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 571.
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