Weihrauch

[680] Weihrauch, ein blaßgelbliches Harz in rundlichen, knolligen und traubenförmigen Stücken von der Größe einer Bohne bis zu einer Wallnuß, das beim Verbrennen auf Kohlen einen angenehmen, balsamischen Geruch verbreitet, war schon bei den Alten als Räucherwerk in Tempeln und bei Opfern bekannt. Die Christen verbannten ihn jedoch, wie das Räuchern überhaupt, als heidnischen Brauch aus ihrem Gottesdienste und erst nach der pomphaftern Einrichtung desselben durch Konstantin den Großen kam auch das Räuchern in den Kirchen auf. Der echte, medische Weihrauch ist der an der Luft verhärtete Saft eines ostind. Baumes (Boswellia serrata), die gewöhnliche Sorte aber rührt von mehren in Vorderasien und Arabien einheimischen Arten von Wachholder her.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 680.
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