Zentner

[795] Zentner (Georg Friedr., Freiherr von), ein um Baiern sehr verdienter Staatsmann, geb. 1752 zu Straßenheim in der Pfalz von bürgerlichen Ältern, erhielt bei den Jesuiten zu Manheim und auf der Universität Heidelberg seine wissenschaftliche Bildung. Durch längern Aufenthalt in Metz eignete er sich die franz. Sprache an, verweilte dann in Wetzlar, um das Verfahren des Reichskammergerichts, in Wien, um das des Reichshofraths kennen zu lernen, hatte inzwischen auch Göttingen wiederholt für wissenschaftliche Zwecke besucht und trat 1779 die ihm schon 1777 ertheilte Professur des Staatsrechts an. Zum Geheimrath ernannt, war er mit der pfalzbair. Gesandtschaft beim Congresse in Rastadt, wurde 1799 in das Ministerium nach München berufen, wo ihm das Erziehungs- und Unterrichtswesen wichtige Verbesserungen verdankte und er 1808 Chef der Oberstudiensection, 1817 Staatsrath und Generaldirector des Ministeriums des Innern und für die 1818 von ihm ausgearbeitete bair. Verfassung in den Freiherrnstand erhoben und mit einem Rittergut beschenkt wurde. Im Jahre 1823 ward ihm das Justizministerium übertragen und 1827 beging er sein funfzigjähriges Dienstjubiläum, legte 1832 aber aus Alterschwäche alle seine Ämter nieder und starb 1835 im Besitze der allgemeinen Achtung.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 795.
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