Metz

[127] Metz, die Hauptstadt des franz. Moseldepartements und starke Festung am Zusammenfluß der Mosel und Seille, mit 45,000 Einw., war schon im Alterthume unter dem Namen Divodurum ein bedeutender Ort des gallischen Stammes der Mediomatriker, blühte besonders unter röm. Herrschaft und ward von den Franken zur Hauptstadt von Austrasien erkoren. Später kam es zum deutschen Reiche, war eine freie Reichsstadt und Sitz eines der drei lothring. Bisthümer, welche die Franzosen 1552 eroberten und 1648 abgetreten erhielten. Die Stadt ist zwar großentheils altväterisch gebaut, hat aber auch gerade und gut gepflasterte Straßen und ist in der neuesten Zeit sehr verschönert worden. Rathhaus, Zeughaus, die Präfectur und der alte Dom gehören zu den vorzüglichsten Gebäuden, und eine andere Kirche ist durch das Grab Ludwig's des Frommen, Sohn Karls des Großen, merkwürdig; eine Stunde von der Stadt liegen an beiden Moselufern die Trümmer einer großen röm. Wasserleitung, die Teufelsbrücke genannt. M. ist der Sitz eines Präfecten, eines Erzbischofs, mehrer höherer Bildungsanstalten, vieler Kattun- und anderer Fabriken, Färbereien und ein nicht unwichtiger Handelsplatz.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 127.
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