Mosel

[196] Mosel (die) ist einer der Hauptnebenflüsse des Rheins, entspringt in Frankreich in den Vogesen, durchfließt in nördl. Richtung die franz. Departements der Vogesen, der Meurthe und Mosel, einen Theil des Großherzogthums Luxemburg und die preuß. Provinz Rheinland, wo sie bei Koblenz sich über 260 Schritte breit in den Rhein ergießt. Unter ihren Zuflüssen gehören die Meurthe und Saar zu den bedeutendern und schon bei Toul im Meurthedepartement, wo sie 60 Schritte breit ist, wird sie für Flöße, von Metz an für größere Fahrzeuge schiffbar. Die ganze Länge der Mosel beträgt 80 Meilen, zwischen Trier und Koblenz wird sie jedoch durch Gebirgszweige des Hundsrück zu solchen Krümmungen genöthigt, daß sie mehr als das Doppelte dieser 22 Stunden betragenden Entfernung zurücklegt. Äußerst reizend sind aber die Ufergegenden auf dieser Strecke, die den Rheingegenden nicht nachstehen und schon von dem zu Ende des 4. Jahrh. gestorbenen röm. Dichter Ausonius besungen wurden. Hier wächst auch der größere Theil der Moselweine, welche nach den Rheinweinen zu den besten und angenehmsten und für den gewöhnlichen Verbrauch geeignetsten deutschen gehören. Man hat rothe und weiße und zählt auch die aus dem benachbarten belg. und franz. Gebiete dazu. Stromab werden auf der Mosel hauptsächlich Wein, Holz, Holz- und Steinkohlen, Gyps, Kalk, Branntwein, Glas, Pottasche und Salz, stromauf Eisen, Stahl, Kupfer, Blei, Zinn und Colonialwaaren verschifft.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 196.
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