Mosel [1]

[477] Mosel (lat. Mosella, fr. Moselle), 1) Fluß, entsteht in den Vogesen aus 2 Quellflüssen, von denen der eine am Drumont 2232 Fuß, der andere in der Nähe des Ballon d'Alsace 1674 Fuß hoch entspringt; bei Remiremont, 1218 Fuß hoch, vereinigen sich dieselben. Bei Epinal tritt die M. aus den Vogesen auf das Plateau von Lothringen, wird aber immer noch von Höhenzügen, namentlich bei Toul, u. bei Metz eingeengt; sonst sind die fruchtbaren Thalgründe mit Wiesen u. Äckern angefüllt u. stellenweise sehr breit, bes. zwischen Metz u. Thionville. An der Mündung der Saar, 387 Fuß hoch, tritt die M. in das niederrheinische Bergland, durchzieht dasselbe in einem Thale, scheidet den Hundsrück von der Eifel u. mündet, nachdem sie Trier berührt hat, bei Coblenz in den Rhein. Ihre Stromentwickelung beträgt 80 Meilen, der directe Abstand der Quelle an der Mündung 39 Meilen. Die Schifffahrt beginnt an der Mündung der Meurthe. Die Dampfschifffahrt auf ihr wird von zwei Gesellschaften betrieben, von denen die eine, seit 1840 bestehend, Trier u. Coblenz verbindet, die andere eine Verbindung zwischen Trier, Metz, Toul u. Nancy (an der Meurthe) unterhält, aber auch nach Coblenz führt; 2) nach ihm benanntes Departement in Frankreich; besteht aus dem Ländchen Messin u. Theilen von Lothringen u. Luxemburg, grenzt an dieses, an Rheinpreußen, Rheinbaiern u. die Departements Niederrhein, Meurthe u. Maas; 110,9 QM., hügeliges u. bergiges Land (Vogesen u. Ardennen), nicht durchgängig fruchtbar, Flüsse: Mosel, Seille, Orne, Saar u. m. a.; bringt Wild (auch Wölfe), Fische, viel Acker- u. Gartenfrüchte, Hanf, Flachs, Obst, Eisen, Mangan, Alaun u. Steinkohlen; Hauptbeschäftigung: Ackerbau, Viehzucht, Weinbau, Fabrikbetrieb u. Bergbau (große Eisenwerke); der Handel betreibt blos die Natur- u. Kunstproducte des Departements; die Eisenbahn von Forbach über Metz nach Nancy (Anschluß an die Paris-Strasburger Bahn) durchschneidet das Departement u. verzweigt sich von Metz über Thionville nach Luxemburg. Eintheilung in die vier Arrondissements: Metz, Thionville, Saargemünd (Sarreguemines) u. Briey mit 25 Kantonen u. 1856 451,152 meist katholischen Ew.; Hauptstadt: Metz. Das Departement gehört zur 5. Militärdivision u. zum 3. Militärobercommando (Nancy).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 477.
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