Moscheles

[196] Moscheles (Ignaz), geb. 1794 zu Prag, gehört zu den lebenden berühmtesten Virtuosen auf dem Pianoforte und zeichnet sich namentlich durch eine erstaunliche Fertigkeit, ungemeine Kraft und Rundung des Vortrags und seine glänzende Gabe frei zu phantasiren aus. M. ist der Sohn eines israelitischen Kaufmanns, und seine frühzeitig sich aussprechenden musikalischen Talente fanden seit 1806 an Dionys Weber, Director des Conservatoriums zu Prag, sowie später in Wien auch an dem jetzt verstorbenen Kapellmeister Salieri vortreffliche Pfleger. Schon im zwölften Jahre hatte M. sich öffentlich mit Beifall hören lassen, seit 1816 unternahm er aber wiederholte Kunstreisen durch Deutschland, Holland, Frankreich, England, war 1830 in Schweden und wendete sich von da über Paris abermals nach England, wo er zuletzt verweilte. Der glänzendste Beifall ward M. überall zu Theil, der auch als Tonsetzer geachtet ist, aber meist höchst schwierig auszuführende Compositionen geliefert hat.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 196.
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