Knochen

[979] Knochen (Ossa), die festesten Teile des tierischen Körpers, die das Gerüst und die Stütze desselben bilden, bestehen aus dem Knochengewebe mit harter Rindensubstanz und einer innern, schwammigen Marksubstanz, die das Knochenmark umschließt; zerfallen der Gestalt nach in lange oder Röhren-K. (die meisten K. der Gliedmaßen), dicke, kurze oder gemischte K. (Wirbel-, Hand-, Fußwurzel-K.). Die chem. Grundsubstanz ist der Knochenknorpel, d.i. eine Leim gebende Substanz, die mit unlöslichem phosphorsaurem Kalk (Knochenerde) durchtränkt ist. Die Ernährung erfolgt durch die Knochen- oder Beinhaut, eine dünne Bindegewebschicht mit Nerven und Blutgefäßen, die durch kleine Öffnungen in das Innere der K. dringen. Die Knochensubstanz ist von den mikroskopisch feinen Haversschen (Gefäß-) Kanälchen durchzogen, [979] die von den Knochenlamellen umgeben sind. Zwischen den letztern liegen länglichrunde Hohlräume mit den Knochenzellen oder Knochenkörperchen. Das Knochensystem des Menschen besteht ohne die Zähne aus 213 K., die zusammen das Gerippe oder Skelett bilden. Aus tierischen K. gewinnt man Klauenfett, Knochenmehl, Glutin, Knochenkohle, Knochenasche, die entfetteten und gebleichten K. dienen zu Drechslerarbeiten. – Über die Verwertung der K. vgl. Friedberg (2. Aufl. 1901).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 979-980.
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