Schildläuse

1630. Echte Cochenille.
1630. Echte Cochenille.

[632] Schildläuse (Coccĭdae), Familie der Pflanzenläuse; Weibchen flügellos, halbkugelig oder schildförmig, oft mit weißen Flocken besetzt, saugen sich mit dem Schnabel an den Pflanzen fest. Hierher das Johannisblut (polnische, deutsche Cochenille, Porphyrophŏra polonĭca L.), scharlachrot, an Scleranthus, Hieracium etc., früher zum Scharlachfärben benutzt; echte Cochenille (Kaktus-S., Cochenillelaus, Nopal-S., Coccus cacti L. [Abb. 1630: a Männchen, b Weibchen]), blutrot, einer Beerenfrucht ähnlich, ursprünglich in Mexiko auf der Nopalpflanze (s. Opuntia) lebend, liefert Karmin und fast alle Scharlach- und Purpurfarben, gezüchtet in Mexiko, Zentralamerika, Algerien; Gummi(lack)-S. (C. lacca Kerr), in Ostindien auf Feigenbaumarten, veranlaßt durch ihre Stiche das Ausfließen des Schellacks (s.d.); Manna-S. (C. mannipărus Ehrbg.), am Sinai auf Tamarix lebend und deren honigähnlichen Saft (Manna) zum Ausfließen bringend; Kermes-S. (Lecanĭum ilĭcis L.), Weibchen kugelrund, auf der Kermeseiche in Südeuropa, getrocknet als Kermes (Alkermes, Kermeskörner, Scharlachkörner etc.) Handelsware, früher zur Karminrotfärberei benutzt; San-José-S. (Aspidiōtus perniciōsus Comstock), in Kalifornien eingeschleppt, die Obstpflanzungen schädigend; Rosen-S. (A. rosae Bouché), deren weiße Schildchen die Zweige von Zentifolien oft ganz bedecken. – Vgl. Frank und Krüger (1900).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 632.
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