Turnkunst

[879] Turnkunst, anfangs Gymnastik genannt, die geregelte Betreibung von Muskelübungen des gesamten menschlichen Körpers, in Deutschland im 18. Jahrh. bes. zu pädagog. Zwecken ausgebildet (Guts Muths in Schnepfenthal), durch F. L. Jahn 1806-13 auch zu patriotischen Zwecken benutzt, dann als demagogisch verfolgt, kam seit 1830 zu immer größerer Bedeutung durch Errichtung von Turnanstalten und Turnlehrerbildungsanstalten, Gründung von Turnvereinen, Abhaltung allgemeiner Turnfeste, Einführung des Turnunterrichts an den Schulen. (S. Turnerschaft und Turnvereine.) – Vgl. Euler, »Enzyklopäd. Handbuch« (3 Bde., 1893-96), Hirth (2. Aufl. 1893; Ergänzungsbd. 1895); Maul, »Anleitung« (3 Tle., 1883-95); Puritz, »Handbüchlein« (5. Aufl. 1904); Frohberg, »Handbuch« (2 Tle., 5. Aufl. 1894-95), Lederbogen, »Theorie und Praxis« (1903), Geschichte von Rühl (2. Aufl. 1897), »Deutsche Volksturnbücher« (1901 fg.).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 879.
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