Ultramarin

[887] Ultramarīn, Lasurblau, Azurblau, schöne blaue Farbe, Verbindung von Kieselsäure mit Tonerde, Natron und Schwefel, ursprünglich durch Zerkleinern von Lasurstein bereitet, jetzt im großen dargestellt durch vorsichtiges Erhitzen von Porzellanton, Glaubersalz und Kohle und Rösten des sich zuerst bildenden grünen U. mit Schwefel (Sulfat-U.); oder es wird direkt Blau erzeugt durch Erhitzen eines Gemisches von Ton, Soda, Kohle und Schwefel (Soda-U.). U. ist ein lasurblaues, ungiftiges, licht-, seifen- alkaliechtes Pulver, wird durch Säuren und sauer reagierende Salze unter Schwefelwasserstoffentwicklung zersetzt; ein Zusatz von Kieselsäure zu den Ingredienzien erhöht die Säurebeständigkeit. Bei gelindem Erhitzen im Chlorstrom entsteht eine braune Masse, die durch Wasser in Violett und Rot übergeht (violettes und rotes U.). Es dient als Öl- und Wasserfarbe zum Blauen (besser Weißen) von Leinwand, Papier, Wäsche, Stärke und Zucker. – Vgl. H. Hoffmann (1902). – Gelbes U., s. Baryum.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 887.
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