Verkohlung

[914] Verkohlung, die durch trockne Destillation bewirkte Überführung kohlenstoffhaltiger Körper (Holz, Torf, Steinkohle, Braunkohle, Knochen u.a.) in Kohle (s.d.). Bei der V. von Holz entsteht: Holzkohle; von Steinkohle: Koks; von Braunkohle: Grude; von Knochen: Knochenkohle (s. diese Artikel). Außer der Kohle erhält man bei der V. die betreffenden Destillationsprodukte. So erhält man Steinkohlenteer und Leuchtgas aus Steinkohle; Braunkohlenteer aus Braunkohle; Holzteer, Holzgas, Holzessig aus Holz. Die Bereitung der Holzkohle, die Kohlenbrennerei oder Köhlerei, geschieht in Gruben (unökonomisch und ungleichmäßiges Produkt liefernd), in Meilern oder in Öfen; stehende Meiler sind halbkugelige oder paraboloidische, um eine Mittelachse geschichtete Holzhaufen, die zum teilweisen Luftabschluß mit Rasen u.a. bedeckt sind und am Boden einen bis zur Mittelachse führenden Kanal zum Anzünden erhalten; liegende Meiler sind länglich viereckige, mit einem Lattenverschlag umgebene Holzhaufen, können rascher aufgebaut werden als stehende, liefern aber weniger gleichmäßiges Produkt. Die Ofenköhlerei bezweckt eine besondere Beschaffenheit der Kohle oder die gleichzeitige Gewinnung der Nebenprodukte; am besten die Erhitzung des Holzes in Retorten. Bei Herstellung von Schießpulverkohle dient überhitzter Wasserdampf zum Heizen der Retorten, wodurch eine gleichmäßige, leichtentzündliche Kohle erzielt wird. – Vgl. Klar (1903).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 914.
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