Eulenspiegel, Till

[28] Eulenspiegel, Till, Till, höchst wahrscheinlich eine allegorische Figur, obschon man ihn will zu Kneitlingen im Wolfenbüttelschen geboren sein lassen und in dem Städtchen Mölln bei Lübeck seinen Grabstein zeigt. Er ist der Träger des niedern deutschen Volkswitzes, der Repräsentant des Bauernhumors, wie er sich in unzähligen, theils schalkhaften, theils auch tückischen Streichen ausspricht Der Geist dieses Volksbuches ist so ganz seiner Sphäre angemessen, daß dasselbe in den Kreisen, für die es bestimmt ist, als die ergötzliche Zusammenstellung toller Abenteuer, jederzeit seine Bewunderer finden und in der untern Volksklasse eingewurzelt bleiben wird. Till Eulenspiegel soll um die Mitte des 14. Jahrhunderts gelebt haben. Das Buch ist vermuthlich hundert Jahre später und zwar in plattdeutscher Sprache zusammengestellt worden; doch ging das Original desselben verloren, und die hochdeutsche Uebersetzung, welche seitdem auch in mehrere andere Sprachen übergegangen ist, erschien erst 1519 zu Straßburg.

4.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 4. [o.O.] 1835, S. 28.
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