Hyäne

[363] Hyäne, ein Raubthier, zum Hundegeschlechte gehörig, hat vierzehige Füße, ein ungeheures Gebiß, womit es die stärksten Knochen zermalmt, und eine stachlige Zunge. Sie ist röthlich-grau, doch auch gelb, gestreift und weißlich von Farbe. Als eines der gefräßigsten Raubthiere vereint sie Kraft mit Muth und greift selbst[363] den Löwen mit Glück an. Sie ist sehr gefräßig, lebt vorzüglich von Aas und scharrt die Leichen in den Begräbnißstätten aus. Nur gereizt und von Hunger gefoltert wird sie dem Menschen gefährlich. Sie wohnt in Asien und Afrika, und wird am häufigsten in Abessinien, der Berberei und am Kap angetroffen. Die Hyänen gehen meistens des Nachts auf Raub aus, und Versuche haben gelehrt, daß sie bei Tage weder Menschen, noch Thiere angreifen. Man hat Hyänen gezähmt, die so folgsam waren wie Hunde. Vor dem Feuergewehr erschrecken sie nicht, aber bei Tage verlieren sie den Muth. Ihr Geheul hat Aehnlichkeit mit der Menschenstimme, und die Kapbewohner behaupten von ihnen, daß sie andere Thierstimmen nachahmen können und auf diese Art Lämmer, Kälber, Ziegen etc. herbeilocken.

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Damen Conversations Lexikon, Band 5. [o.O.] 1835, S. 363-364.
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