Hyäne

[652] Hyäne (Hyaena Briss.), Gattung der Fleischfresser od. der reißenden Raubsäugethiere; Füße vierzehig, sechs Schneidezähne (oben u. unten), kegelförmige Eckzähne, oben fünf, unten vier stumpfe, dicke Backzähne, der obere große Reißzahn mit Höckern, der untere mit zwei starken, schneidenden Spitzen, durch welchen Zahnbau die H. die stärksten Knochen zermalmen kann; Zunge stachelig, Halsmuskeln stark; beim After ein Drüsenbeutel; steht bei Linné unter Hund (Canis). Gefräßiges, doch furchtsames Raubthier, das bes. von Aas lebt u. Leichen ausscharrt; Arten: Gemeine H. (Gestreifte H., H. striata, Canis h. L.), röthlich grau, braun od. schwarz gestreift, Mähne schwarzbraun, borstig, sträubt sie im Zorn; Beine hoch, Schwanz langhaarig, buschig; in Afrika u. Südasien; wird den Heerden (zumal des Nachts), selbst den Menschen gefährlich; doch hat man auch gezähmte; Gefleckte H. (Boschhund, H. crocuta), langhaarig, schwarz gefleckt, mit kurzer, schwarzer Mähne; in Südafrika; mordet mehr, als sie frißt, beschleicht den Raub mehr mit List, gähnt od. heult häufig; Braune H. (Strandwolf, H. brunnea, H. villosa), dunkel graubraun, Schenkel schwarzstreifig, langhaarig, bis 5 Schuh lang; am Meeresstrande u. Flußufern. Überreste von vorweltlichen H-n finden sich bereits in den tertiären Schichten, bes. aber in den Knochenhöhlen von Deutschland, Frankreich u. Belgien, so: H. spelaea Goldf. (Höhlenhyäne), H. Perrieri Croiz et Job u. H. arvernensis.[652]

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 652-653.
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