Kalmus

[46] Kalmus, in die Familie der rohrartigen Gewächse gezählt, wächst in Europa, besonders in Deutschland, z. B. in Thüringen, in Gräben, Teichen und an Flüssen; auch in Asien, in Malabar, Ceylon und mehrern Gegenden Ostindiens. Am bekanntesten ist der gemeine Kalmus, auch Gewürzkalmus genannt, mit dicker, gegliederter, kriechender, schwammiger Wurzel, welche wie die langen, [46] schwertförmigen, glatten, unten scheidenartigen Blätter einen starken, aber sehr angenehmen, würzhaften Geruch besitzt. Der Schaft ist blattartig, gespitzt, aufrecht, glatt, grün, und tragt einen seitenständigen, cylindrischen Kolben. Allgemein bekannt ist die wohlthätige, medicinische Wirkung der Kalmuswurzel bei Magenschwäche, Verschleimung, Wechselfieber, Drüsen- und andern Krankheiten; theils pulverisirt, theils aufgelöst, theils gekocht zum Bade. Für die Zähne hält man das Kauen der Kalmuswurzel sehr zuträglich. Aber nicht allein in den Apotheken wird der Kalmus häufig gebraucht, auch in der Küche als Gewürz und vom Zuckerbäcker. Der gemeine ist leicht in Gärten zu ziehen, doch nur an sehr feuchten Stellen.

L. M.

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Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 46-47.
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