Lerchenbaum

[333] Lerchenbaum, ein Baum, der in kalten, gebirgigen Gegenden und in trocknem, sandigem Boden am Besten fortkommt, [333] daher häufig in Rußland, der Schweiz, Böhmen, Schlesien etc. zu finden ist. Er läßt sich leicht durch Samen fortpflanzen, erreicht ein Alter von 400 Jahren, ist im 80. vollkommen ausgewachsen, und behält dann über 100 Jahre seine ganze Stärke. Die kurzen, weichen Nadeln dieses Baumes stehen büschelweise in einer Scheide um die Zweige herum und fallen gegen den Winter ab. Die Zapfen sind gelblichroth, oval, von angenehmem Geruch und sitzen an gebogenen Stielen aufrecht; die Rinde ist dick, braunroth und voll Risse. Das Holz des Lerchenbaumes dient zu Schiffsmasten und zum Bauen; die hiervon gemachten Balken tragen eine zehnmal schwerere Last als eichene. Es ist sein, sehr zähe, weißlichroth, mit bräunlichen Adern, wird mit der Zeit knochenhart, gibt aber kein gutes Brennmaterial, weil es nicht hell brennt. Die Rinde wird zum Gerben benutzt. In Frankreich erhält man von dem Lerchenbaum eine Art Manna, als gelindes Abführungsmittel benutzt, das im Frühjahr, wenn die Blätter eben getrieben, aus dem Baum schwitzt. Auch gibt er einen Terpentin und das bekannte uralische Lerchengummi. Blumensprache: düstere Zurückgezogenheit.

L. M.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 333-334.
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