Methodisten

[205] Methodisten, eine christliche Religionssekte, zu Anfang des 18. Jahrhunderts in England durch Wesley und Whitefield gegründet. Sie verbanden sich gegen Unglauben und Sittenlosigkeit und suchten die Zerknirschung des Herzens durch regelmäßige Andachtsübungen zu wecken, die sich oft bis zur Verzückung steigerten; schnell breiteten sie sich besonders in Nordamerika aus. In ihren äußern Verhältnissen nahmen sie die Constitution der Herrenhuter an, legten auf die positiven Lehren des Christenthums den höchsten Werth und hielten die Bekehrung für den Durchbruch der Gnade Gottes. Ihre Gemeinden theilen sich in Klassen von 12–15 Gliedern, die wieder nach Verschiedenheit der Geschlechter getrennt sind. Vierteljährlich gehen sie zum Abendmahl. Diejenigen, welche durch tugendhaften Wandel ihre Wiedergeburt längere Zeit documentirt haben, heißen Stehende, welche in der Probe nicht treu befunden worden, Gefallene. Sie stehen unter Bischöfen, Predigern und Laienpredigern; Letztere treiben neben ihrer geistl. Funktion bürgerliche Gewerbe.

B.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 7. [o.O.] 1836, S. 205.
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