Mimose (Botanik)

[221] Mimose (Botanik), zur Familie der Hülsenpflanzen, eine zu den Akacien gehörende Gattung, die in Arabien, Aegypten, vorzüglich in [221] der Gegend von Kairo wächst und bei uns in Gewächshäusern gezogen wird. Einige Gattungen dieses Geschlechtes zeigen beim Berühren eine Art von Empfindlichkeit, indem sich ihre Blätter zusammenziehen. Hierher gehört die Mimosa sensativa. Als besondere Kennzeichen bemerkt man, daß die Blüthen entweder bloß Zwitterblüthen sind, oder aus getrennten männlichen und weiblichen Blüthen bestehen. Der Baum ist stark mit Dornen besetzt, trägt goldgelbe Blumen, und breite, schwärzliche Schoten, in welchen braune Samenkörner sitzen. Die Blumen riechen wie Violen. Aus den grünen Schoten bereitet man den Akaciensast, eine harte, bräunliche, glänzende Masse, die sich leicht im Wasser auflöst, und sowohl medicinisch als auch zum Färben des Leders gebraucht wird. Das aus der Rinde durch Einschnitte gewonnene Gummi ist blaßgelb, durchsichtig und ohne Geruch, und wird in den Apotheken sowie in Kattun- und Seidenfabriken benutzt.

L. M.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 7. [o.O.] 1836, S. 221-222.
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